Das Sündenregister der konventionellen Kosmetik* ist lang und viele Deklarationen kaum verständlich ohne Chemieausbildung. Tenside (= Schaumbildner) sind Molekülketten, die einerseits an Wasser, und andererseits an Fetten haften. Ohne Tenside wäre kaum eine Waschwirkung vorhanden.
Aber Achtung: Tenside können harmlos oder sehr problematisch sein! Die in den Naturseifen durch Verseifung der pflanzlichen Öle und Fette mit Natronlauge gebildeten Tenside (chem.: Natriumsalze der Fettsäuren) sind allesamt hautschonend und biologisch vollständig abbaubar. Es werden keine Tenside zugesetzt, daher der Ausdruck „Naturseifen“. Bei der langsamen Verseifung bildet sich genügend Glycerin, sowie wertvolle Fettbegleitstoffe (sog. unverseifbare), die in der Seife erhalten bleiben.
Die weit verbreiteten Industrieseifen werden aus einer Fertigmasse hergestellt, die künstliche Tenside enthält wie z.B. auch Geschirrspülmittel oder Waschmittel. Auch so genannte „Glycerinseifen“ (durchsichtige Seifen) werden daraus hergestellt. Die Tatsache, dass Glycerin beigefügt wird, und vielleicht der eine oder andere natürliche Wirkstoff, machen diese Seifen nicht zu Naturseifen!
Shampoos und Duschgels sollten mit milden, rein pflanzlichen Tensiden produziert werden, wobei hier eine Kombination aus Zuckertensid und Acylglutamat die beste Wahl ist. Konservierungsmittel allgemein Industriekosmetik muss in der Regel zumindest zweieinhalb Jahre haltbar sein.
Das ist nur bei entsprechender Konservierung möglich. Diese starken Konservierungsmittel wirken allerdings auch auf der Haut keimtötend. Sie zerstören die natürliche Bakterienflora, die unsere Haut vor unerwünschten Keimen schützt. Bei empfindlichen Menschen können sie sogar Allergien auslösen.
Weil sie leicht basisch sind (ph-Wert 8-9) und sich deshalb keine Keime vermehren können, brauchen Naturseifen in der Regel keine Konservierungsstoffe. Am besten konservieren sich die Pflanzen selbst: So beinhalten z.B. Kakaobutter und Sheabutter natürliche Stoffe (unraffiniert wie wir sie verwenden) die konservieren – zusätzliche Mittel sind nicht notwendig. Auch viele ätherische Öle haben eine konservierende Wirkung.
Die meisten synthetischen Duftstoffe enthalten Moschusverbindungen, die Krebs auslösen und/oder die Leber schädigen können. Sie werden über die Haut aufgenommen und lagern sich in der Muttermilch und dem Fettgewebe ab. Moschusverbindungen müssen nicht extra deklariert werden, hier verbergen sich viele Gifte hinter den „Geheimnissen“ der Parfums.
Künstliche Farbstoffe sollen dem Konsumenten häufig eine bestimmte Wirkung suggerieren. Besonders gefährlich wird es, wenn sogenanntes Anilin, ein aromatisches Amin, frei wird. Farbstoffe verbergen sich hinter bestimmten CI-Nummern, z.B. CI 17200. Aber Achtung, auch natürliche Farbstoffe haben CI-Nummern, also auf die Volldeklaration achten!
Hinter dem unscheinbaren Wort „Mineral“ verbergen sich Erdölprodukte, sogenannte Paraffine. Sie werden oft in Kosmetika eingesetzt, weil sie billig und – als tote Substanz – lange haltbar sind. Sie verbinden sich mit dem Hauttalg zu einer hautfremden Substanz, können Wärmestau (z.B. Mallorca-Akne) oder (Haut-) Allergien verursachen und sind zudem umweltschädlich, weil sie nicht biologisch abbaubar sind.
Synthetische Tenside (waschaktive Substanzen), die u.a. Allergien auslösen können:
Erdölprodukte, die als Fettersatz vom Körper nicht abgebaut werden können (Sie legen sich wie ein Film auf die Haut und behindern deren Funktionen - einige Paraffine können sich sogar in Organen ablagern):
Synthetische Mittel zur Einstellung des ph-Wertes (Sie können Allergien auslösen oder krebserregende Nitrosamine bilden):
Konservierungsmittel, die Allergien auslösen können und im Verdacht stehen, Krebs auszulösen (Einige gelten als erbgutverändernd):
Synthetische Emulgatoren, die bekannt dafür sind, dass sie die Haut für Schadstoffe durchlässig machen:
Synthetische Duftstoffe, die Moschusverbindungen enthalten können:
*Quellennachweis und weitere Informationen: „Einkaufsratgeber Naturkosmetik“ von GLOBAL 2000 „INCI Index“ von Walter Leven, „A consumers dictionary of Cosmetic Ingredients“ von Ruth Winter M.S. „Kosmetik- Lexikon“ Frank Burczyk / Dr. Aggy Gianni, Österreichisches Lebensmittelrecht, „Naturkosmetikerlass“ vom 22.7.2002